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Warum eine gesunde Hautbarriere wichtig ist

Hautbarriere

Warum eine gesunde Hautbarriere wichtig ist

Die Haut bildet die Grenze zwischen unserem Körper und der restlichen Welt. Wie an jeder Grenze gibt es auch hier klare Regeln. Manches darf rein, Anderes darf nicht rein und Einiges muss vielleicht rein. Umgekehrt muss Manches auch raus, und Anderes darf nicht raus. Damit die „Grenzpolizei“ funktioniert, ist eine gesunde Hautbarriere unerlässlich. Aber was ist das überhaupt und woran erkennst Du, ob Deine Hautbarriere gesund ist? Das erfährst Du hier.

Der Aufbau der Haut

Die Haut ist das größte Organ des menschlichen Körpers. Du hast richtig gelesen: Obwohl man beim Stichwort „Organe“ eher an Herz oder Nieren denkt, ist auch die Haut eines. Sie hat eine Oberfläche von etwa zwei Quadratmetern und ist viel mehr als nur ein Schutzschild gegen äußere Schäden. Die Haut ist unser wichtigstes Sinnesorgan und spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulierung der Körpertemperatur. Außerdem ist die Haut ein wesentlicher Bestandteil unseres Immunsystems.

Die Haut besteht aus mehreren Schichten, die alle zusammen wirken um eine funktionierende Hautbarriere zu bilden. Die Oberhaut, die Lederhaut und die Unterhaut. Jede dieser Schichten hat unterschiedliche Aufgaben.

Die Oberhaut besteht ganz außen aus toten, abgestorbenen Zellen, die sich lösen und durch neue ersetzt werden, die darunter nachwachsen. Die Oberhaut schützt uns vor UV-Strahlung, Mikroorganismen und anderen Reizen. In der mittleren Schicht der Haut, der Lederhaut, spielen sich die Prozesse ab, die außen wahrnehmbar sind. Hier sitzen Haarfollikel, sowie Talg- und Schweißdrüsen. Sie reguliert die Körpertemperatur und sorgt für unseren Tastsinn. Die Lederhaut ist auch für die Produktion von Vitamin D3 verantwortlich, welches wir über die Haut aufnehmen können. Vitamin D3 ist wichtig für unseren Knochenstoffwechsel und das Immunsystem. Die Unterhaut oder Hypodermis ist die tiefste Schicht der Haut und besteht hauptsächlich aus Fettgewebe. Sie verbindet die Haut mit dem darunterliegenden Bindegewebe und polstert sie ab.

Wie die Hautbarriere entsteht und was sie macht

Die Hautbarriere ist die äußerste Schicht der Haut, die unseren Körper vor dem Eindringen von Bakterien, Viren und anderen Mikroorganismen schützt. Sie besteht aus einer Schicht aus abgestorbenen Hautzellen, die sich mit einem Feuchtigkeitsfilm überziehen, der die Haut vor Austrocknung schützt. Darunter befindet sich eine weitere Schicht aus lebenden Zellen, die ständig nach oben wandern und die abgestorbenen Zellen ersetzen.

Diese Feuchtigkeitsschicht, die sich um die oberste Schicht abgestorbener Zellen herumlegt, besteht vor allem aus Ölen und Säuren. Sie dient einerseits als „Kleber“, der die Zellen zusammenhält, andererseits aber auch als Schutzschicht. Die Hautbarriere soll vor allem dazu dienen, Bakterien und andere Krankheitserreger draußen zu halten. Dies tut sie dadurch, dass sie einen vergleichsweise niedrigen pH-Wert hat und somit leicht sauer ist. In dieser sauren Umgebung können viele Krankheitserreger nicht lange genug überleben, um Schaden anzurichten.

Gleichzeitig dient die fettige Schicht dazu, Feuchtigkeit in den tieferen Schichten der Haut zu halten. Wer schon einmal Öl und Essig verrührt hat, weiß, dass wässrige und fettige Flüssigkeiten sich nur sehr schwer vermischen. Diesen Effekt macht die Hautbarriere sich zunutze. Die Lipide in der Hautbarriere verhindern, dass die Feuchtigkeit entweichen kann. Eine intakte Hautbarriere verhindert also, dass Deine Haut austrocknet.

Wie Schäden an der Hautbarriere entstehen

Die Hautbarriere kann durch zahlreiche Faktoren geschädigt werden. Die häufigsten Ursachen dafür sind unter anderem UV-Strahlung, verschiedene Chemikalien und Reibung. Die UV-Strahlen von Sonne oder Solarium können die oberste Schicht der Haut – die Epidermis – schädigen. Dies kann zur Folge haben, dass Nährstoffe entzogen werden und die Hautbarriere ansonsten gestört wird. Zu viel Kontakt mit Chemikalien – sei es in Form von Reinigungsmitteln, Kosmetika oder anderen Produkten – kann ebenfalls zu Schäden an der Hautbarriere führen. Viele Chemikalien entziehen der Haut wertvolle Nährstoffe oder trocknen sie aus. Auch mechanische Reibung kann die Barriere angreifen. Durch zu häufiges Waschen, Rubbeln oder Scheuern können die natürlichen Öle und Feuchtigkeitsdepots entfernt werden, was zur Folge hat, dass die Haut austrocknet und anfälliger für Infektionen wird. Auch bestimmte Krankheiten wie Diabetes können sie in Mitleidenschaft ziehen.

Auch im Alltag ist unsere Hautbarriere verschiedenen Belastungen ausgesetzt. So kann beispielsweise die trockene Luft von Klimaanlagen ebenfalls zu einer Schwächung der Lipidschicht führen. Auch der Konsum von Tabak und Alkohol hat nicht nur schädliche Auswirkungen auf die inneren Organe, sondern auch auf die Haut. Leider kann es auch vorkommen, dass Du Deine Hautbarriere schädigst, wenn Du eigentlich glaubst, dass Du Dir etwas Gutes tust. Es gibt einige Pflegeprodukte, die bei übermäßiger Anwendung nicht gut für eine gesunde Hautbarriere sind.

So kann zum Beispiel durch zu häufiges Peeling die oberste Schicht aus verhornten und abgestorbenen Hautzellen abgerieben werden. Das führt zwar dazu, dass die Haut sich angenehm weich anfühlt, aber selbst diese Hautzellen erfüllen noch ihren Zweck. Auch gibt es Produkte, die den pH-Wert der Hautbarriere aus dem Gleichgewicht bringen können. Seife zum Beispiel wirkt basisch und neutralisiert daher Säure. Wenn Du zu viel Seife oder eine besonders stark schäumende verwendest, erhöht sich der pH-Wert der Hautbarriere, und sie wirkt nicht mehr so gut als Schutz gegen Krankheitserreger. Umgekehrt sollte der pH-Wert aber auch nicht zu niedrig sein. Einige Hautpflegeprodukte haben Inhaltsstoffe, die selbst schwach sauer sind und können das empfindliche Gleichgewicht stören. Dazu gehört etwa Vitamin C.

Die Anzeichen einer beschädigten Hautbarriere sind verschiedene Belastungserscheinungen. Zu den Symptomen gehören vor allem trockene, raue und schuppige Haut. Auch an Reizungen wie geröteter Haut und anhaltendem Jucken erkennst Du, dass Deine Hautbarriere aus dem Gleichgewicht geraten ist.

Die Hautbarriere pflegen und reparieren

Wenn Du bemerkst, dass Deine Hautbarriere ihre Funktion nur noch eingeschränkt erfüllen kann, ist das meistens nicht sehr besorgniserregend. Unser Körper verfügt über erstaunliche Selbstheilungskräfte. Die meisten Beeinträchtigungen an der Hautbarriere verschwinden von selbst. Dauerhafte Schäden treten eigentlich nur in Extremfällen auf. Das kann etwa dann passieren, wenn man jahrelang im Labor oder im medizinischen Bereich arbeitet und sich die Hände mehrmals täglich desinfizieren muss. Dadurch kann es vorkommen, dass die Hautbarriere an diesen Stellen nicht mehr erneuert wird und die Haut die Fähigkeit verliert, sich selbst feucht zuhalten.

Von solchen Fällen aber abgesehen, gibt es einige Dinge, die Du tun kannst, um Deine Hautbarriere zu erneuern und zu erhalten. Eine einfache Möglichkeit ist, die Menge und Regelmäßigkeit an Pflegeprodukten zu reduzieren. Vor allem auf Produkte mit Mineralöl solltest Du verzichten. Dazu gehören auch Silikone und anderes Mikroplastik. Die Haut braucht nicht jeden Tag Seife und Creme. Auch Peeling solltest Du sparsam einsetzen. Zusätzlich kannst Du ein Hautöl verwenden, um die Erneuerung der Lipidschicht zu beschleunigen. Auch Niacinamid und Keratin können helfen, weil sie natürliche Bestandteile der Hautbarriere sind.

Gesundheit und Wohlbefinden

Wenn Du Deine Haut gesund hältst, wird sie Dich auch gesund halten. Die Hautbarriere ist die erste Verteidigungslinie Deines Körpers gegen Krankheitserreger. Mit ein bisschen Aufmerksamkeit und Pflege wird sie Dir gute Dienste leisten.

FAQ zur Hautbarriere

Was ist die Hautbarriere?

Die Hautbarriere ist die oberste Schicht der Haut. Sie besteht aus Hornzellen und einem Gemisch aus Fetten und Säure. Sie verhindert das Eindringen von Krankheitserregern und hält die Haut feucht.

Wie kann ich meine Hautbarriere stärken?

Normalerweise braucht die Hautbarriere keine zusätzliche Stärkung. Wenn sie aber aus dem Gleichgewicht gerät, kannst Du ihr mit Hautöl, Niacinamid oder Keratin auf die Sprünge helfen.

Was tun, wenn die Hautbarriere zerstört ist?

Die meisten Schäden an der Hautbarriere sind nur vorübergehend. Meistens genügt es schon weniger Kosmetika und Reinigungsprodukte zu verwenden und die Haut insgesamt schonender zu behandeln.

Quellen