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Ist Phenoxyethanol schädlich? Alles, was Du wissen musst

Phenoxyethanol schädlich

Ist Phenoxyethanol schädlich? Alles, was Du wissen musst

Phenoxyethanol ist in vielen Kosmetikprodukten enthalten, obwohl es oft heißt, dass es schädlich sei. Tatsächlich gibt es aber strenge Richtlinien dafür, wie man es einsetzen darf. Produkte mit Phenoxyethanol darin sind also nicht schädlich für die Gesundheit. Mehr kannst Du hier nachlesen.

Was ist Phenoxyethanol?

Phenoxyethanol ist, wie man am hinteren Teil des Namens erkennen kann, Ethanol und gehört daher zur Stoffgruppe der Alkohole. Es ist ein Konservierungsmittel, das in Kosmetika medizinischen Produkten verwendet wird, um die Haltbarkeit der Produkte zu erhöhen und sie vor dem Verderben zu schützen. Phenoxyethanol kann auch als Duftstoff in Parfums und Parfümölen Anwendung finden, weil es schwach nach Rosen duftet. Es ist eine der am häufigsten verwendeten Konservierungsstoffe in der kosmetischen Industrie und kommt in der Regel in Kombination mit anderen Konservierungsmitteln wie Benzoaten oder Salicylaten vor. Phenoxyethanol ist farblos, flüchtig, mit einem süßlichen, schwachen Geruch. Es ist schwer löslich in Wasser und löst sich besser in alkoholischen und öligen Medien.

Wozu man Phenoxyethanol benötigt

Als Alkohol wirkt Phenoxyethanol gegen Bakterien und andere Mikroorganismen. Man findet es daher in hunderten von kosmetischen Produkten. So wird es beispielsweise als Konservierungsmittel für Deodorants, Shampoo und Make-Up verwendet. Auch in medizinischen Salben dient es demselben Zweck.

Das Problem mit antimikrobiellen Stoffen ist, dass es gute und schlechte Bakterien gibt. Jeder menschliche Körper beherbergt Milliarden und Abermilliarden von Bakterien, ohne die er nicht leben könnte. Dieses sogenannte Mikrobiom ist bei jedem Menschen anders und so individuell wie ein Fingerabdruck. Die Bakterien siedeln zum Teil im Körperinneren wie der Darmflora, ohne die wir nicht verdauen können. Aber auch außen am Körper finden sich Mikroorganismen, die uns in vieler Hinsicht nützlich sind. Als Teil der Hautbarriere bekämpfen diese Bakterien beispielsweise Krankheitserreger. Mittel, die Bakterien und andere Organismen abtöten, unterscheiden aber nicht zwischen guten und schlechten Bakterien. Das heißt, man braucht einen Stoff, der zwar eine antimikrobielle Wirkung hat, aber nicht zu aggressiv ist.

Hier kommt Phenoxyethanol ins Spiel, denn es ist ein eher schwaches Bakterizid und daher für Menschen und das menschliche Mikrobiom kaum schädlich. Tatsächlich ist hat es eine so milde Wirkung, dass die Hersteller von Kosmetikprodukten es oft mit anderen konservierenden Stoffen mischen.

Ist Phenoxyethanol nun schädlich?

Phenoxyethanol dient also zur Konservierung von Pflegeprodukten, vor allem solchen auf Öl- oder Fettbasis, wie Cremes. Für die Hautflora ist es dabei kaum schädlich. Weil es aber auch durch die Haut schnell aufgenommen wird und sich dann im Körper befindet, gibt es dennoch immer wieder Bedenken.

In Tierversuchen zeigte sich, dass Phenoxyethanol zu Entartungen von Zellen führen kann, wenn die Ratten es über einen längeren Zeitraum einatmen. Solche Erscheinungen können eine Vorstufe von Krebs sein. Ein weiteres Ergebnis dieser Untersuchung war, dass Phenoxyethanol sich schädlich auf die Atemwege der Versuchstiere auswirken konnte. Bei der Aufnahme von Phenoxyethanol mit der Nahrung konnte man feststellen, dass die Ratten nach einiger Zeit ihre Nahrung weniger gut verarbeiten konnten, was zu einem Rückgang des Körpergewichts führte. Bei Ratten, die trächtig waren oder später trächtig wurden, zeigte sich eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, den Nachwuchs zu verlieren. Ob dies unmittelbar durch das Phenoxyethanol bedingt war oder auf andere Wirkungen des Stoffes auf den Organismus, ist unklar.

Das klingt nun sehr alarmierend, ist aber erst einmal kein Grund zur Beunruhigung. Es ist wichtig zu verstehen, dass die Tiere in diesen Versuchen dem Phenoxyethanol über lange Zeiträume und in hohen Konzentrationen ausgesetzt waren. In dem ersten Versuch atmeten die Ratten zwei Wochen lang für jedes Kilogramm ihres Körpergewichts 246 Milligramm des Stoffes ein. In der zweiten Studie wurden ihnen pro Kilogramm Körpergewicht 400 Milligramm verabreicht, und das über 13 Wochen hinweg. Für einen Menschen, der 60 Kilogramm wiegt, würde das bedeuten, dass er täglich etwa 15 Gramm Phenoxyethanol einatmen oder 24 Gramm mit der Nahrung zu sich nehmen müsste, damit es auf dieselbe Weise schädlich wirkt wie bei den Ratten.

In Kosmetika ist der Stoff aber nur in sehr kleinen Mengen enthalten. Der wissenschaftliche Ausschuss für Verbrauchersicherheit der Europäischen Union SCCS erklärte 1% Phenoxyethanol zur zulässigen Maximalkonzentration für Pflegeprodukte. Wenn Du also beispielsweise ein Cremetöpfchen mit 250 Gramm Inhalt kaufst, befinden sich darin insgesamt 2,5 Gramm Phenoxyethanol. Du müsstest also jeden Tag mehrere Töpfchen davon essen, und zwar mehr als drei Monate lang, damit die Creme für Dich so schädlich ist wie das reine Phenoxyethanol bei den Ratten. Wenn Du Dich damit eincremst verwendest Du aber noch einmal kleinere Mengen. Außerdem ist die Aufnahme über die Haut nicht mit einer Aufnahme über den Magen oder die Atemwege zu vergleichen. Phenoxyethanol in Kosmetika ist also nicht schädlich für Dich. Um ganz sicher zu gehen, kannst Du aber auch auf Mittel zurückgreifen, die auf natürliche Weise antimikrobiell wirken.

Ein mildes Konservierungsmittel

Phenoxyethanol ist der am wenigsten aggressive Konservierungsstoff, der zur Zeit in der Herstellung von Kosmetikprodukten Anwendung findet, und ist innerhalb der zulässigen Grenzwerte nicht schädlich. Auch allergische Reaktionen darauf sind nicht bekannt und konnten in Tierversuchen auch nicht festgestellt werden. Du solltest aber trotzdem auf ein paar Dinge achten, wenn Du Produkte mit Phenoxyethanol verwendest. Durch seine hohe Resorptionsfähigkeit nimmt der Körper diesen Stoff schnell auf. Du solltest ihn daher von Deinen Schleimhäuten fernhalten. Verwende also beispielsweise für den Intimbereich besser Cremes ohne Alkohol oder Produkte mit diesem Stoff nur sparsam. Dies gilt umso mehr bei der Säuglingspflege. Wenn Du Cremes oder Feuchttücher bei Deinem Baby verwendest, solltest Du darauf achten, dass sie möglichst frei von diesem Stoff sind.

Ist Phenoxyethanol schädlich? – FAQ

Ist Phenoxyethanol krebserregend?

In Tierversuchen zeigte sich, dass Phenoxyethanol Veränderungen an den Zellen verursachen kann. Das passiert aber nur bei Mengen, die um ein Vielfaches größer sind als die Konzentration in Pflegeprodukten. Als Zutat für Cremes ist es also unbedenklich.

Was bewirkt Phenoxyethanol?

Phenoxyethanol ist ein recht schwaches antimikrobielles Mittel, das als Konservierungsstoff in Kosmetika und medizinischen Produkten verwendet wird.

Ist Phenoxyethanol schlecht für die Haut?

Bei einer zulässigen Höchstmenge von 1% sind Produkte mit Phenoxyethanol nicht schädlich für die Haut. Auch Allergien sind nicht bekannt.

Quellen

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